Gemeinsame Pressemitteilung der FDP-Fraktionen Wilnsdorf, Kreuztal und Siegen

Der Rat der Stadt Siegen soll morgen die 4. Gesamtschule beschließen. Die FDP-Fraktionen Wilnsdorf und Kreuztal als Vertreter der am stärksten betroffenen Gemeinden nehmen dazu gemeinsam mit der FDP-Fraktion der Stadt Siegen Stellung:

  1. Die Fraktionen fordern, vor dem Schließungsbeschluss für die Hauptschule Achenbach und die beiden Realschulen eine gemeinsame Schulentwicklungsplanung für die Gemeinden des Altkreises Siegen inclusive der freien christlichen Schulen und der gymnasialen Oberstufen der Berufskollegs
  2. In diesem Zusammenhang fordern sie auch eine regionale Bildungsberichterstattung, in der unter anderem die Schülerströme und Schülerwechsel genauer untersucht werden, so dass dann strategische Schulplanungen auf fundierter, interkommunaler Basis vorbereitet werden können.
  3. Die Fraktionen sprechen sich für ein Monitoringverfahren der Schulaufsicht der Bezirksregierung aus, um einen derzeit nicht bestehenden Konsens zwischen der Stadt Siegen und den Umlandgemeinden herstellen zu können.
  4. Bis dahin soll ein Errichtungsbeschluss für die Gesamtschule angesichts der logischen Widersprüche und Konflikte in der Planung ausgesetzt werden.

Die Fraktionen haben sich inzwischen mit der Vorlage der Siegener Verwaltung intensiv auseinandergesetzt und halten sie für geeignet, die Schulsysteme im Umland nachhaltig zu schädigen. Der Vorsitzende der Fraktion FDP / Bürger für Wilnsdorf, Andreas Weigel bedauerte, hier fahre die Siegener Verwaltung einen massiven Konfrontationskurs mit dem Umland, um eigene nicht nachvollziehbare Interessen durchsetzen zu können, denn die Siegener Realschulen und die Hauptschule machten eine hervorragende Arbeit.
Tibor Zachar (FDP-Fraktion Kreuztal) bedauerte, dass trotz der vielfältigen Verknüpfungen im Schulsystem des Altkreises keine interkommunalen Absprachen möglich gewesen seien. Die Schließung der beiden Realschulen und der Hauptschule in Siegen würde der Verpflichtung der Schulträger, regional auf ein ausgewogenes, vielfältiges, inklusives und umfassendes Angebot zu achten im Widerspruch stehen, besonders im Hinblick auf die Bedenken, die auch aus Kreuztal oder Wilnsdorf geäußert wurden. Aus Siegener Sicht sei jetzt ein Moderationsverfahren durch die Schulaufsicht unumgänglich, sagte der Siegener Fraktionsvorsitzende Klaus Volker Walter. Man könne nicht an den Fakten vorbei mit dem Kopf durch die Wand. „Die jetzige Verfahrensweise macht deutlich mehr kaputt als sie aufbaut“.

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